Die Projekttage zur Ausstellung „Gegen das Vergessen“

Ende März: Das Thema steht fest, die Vorbereitungszeit ist knapp und es gibt viel zu tun: Projekte entwickeln, verwerfen oder überarbeiten.  Einen passenden Termin für die Projekttage während der Ausstellung finden. Exkursionen müssen geplant, Materialien organisiert und passende Räumlichkeiten im Schulhaus gefunden werden. Und am Ende wollen alle Ideen und Wünsche zu einem funktionierenden Ablaufplan zusammengefügt werden.

Ende Mai:  Nach zahlreichen Treffen, Sitzungen, Absprachen und E-Mails nehmen die Projekttage Kontur an:

30.6./1.7.:   Schließlich kamen rund dreißig Projekte „Gegen das Vergessen“ zustande, die sich dem Thema altersgerecht und aus verschiedenen Perspektiven widmeten.

Während sich die 5. Klassen Gedanken über das Zusammenleben machten („Vielfalt erleben“), beschäftigten sich einige der 6. und 7. Klassen mit dem Thema „Anders sein im Nationalsozialismus“ aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen.

Die Biografien von KZ-Häftlingen standen im Mittelpunkt der Projekte der 8. Klassen. Ein Geschichts-LK der MSS 11 recherchierte das Schicksal bekannter Ludwigshafener Politiker (LK Geschichte MSS 11) vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Einige 7. Klassen beschäftigten sich mit Ursula Münch, einer Ludwigshafenerin, die als Jugendliche im Rahmen der Kindertransporte 1938/39 nach England gelangte und der Verfolgung entging. Ihr Schicksal war der Anlass, sich mit dem Thema Flucht auseinanderzusetzen. Abgerundet wurde dieser Themenkomplex durch das Projekt des zweiten Geschichts-LK der MSS 11, der sich mit der Ausgrenzung während der NS-Zeit in der Pfalz beschäftigte und seine Ergebnisse auf Stellwänden im Eingangsbereich der Schule präsentierte.

Die beiden Deutsch-LK`s des 12. Jahrgangs untersuchten anhand literarischer Dokumente, wie Überlebende und Schriftsteller den Holocaust verarbeiteten und erstellten dazu eine Videobibliografie.

Viele Kurse und Klassen besuchten Orte, die an Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung erinnern oder sich damit beschäftigen: Die Gedenkstätten in Sandhofen und Osthofen (9. Klassen und die MSS 12), das Kulturhaus der Sinti und Roma in Mannheim (7. und 9. Klassen), das Jüdische Museum in Frankfurt (10. Klassen) und Exkursionen zum Thema „Jüdisches Leben in Speyer“ (6. Klassen). Der Geschichts-LK der MSS 12 befasste sich mit dem Thema Verfolgung in einer anderen Zeit und in einem anderen historischen Kontext: Er hatte einen Gegner des DDR-Regimes eingeladen, der wegen seiner politischen Überzeugung mehrmals verhaftet wurde.

Blick aus dem Fenster der Klasse 5f (Projekt „Krieg und Frieden“): Begriffe, die man benötigt, um Frieden zu wahren und wiederherzustellen (Foto: Pol)

Die Klasse 6b bei der Exkursion „Jüdisches Leben in Speyer“ vor der Synagoge Beith-Shalom (Foto: Bda)

Die Klasse 9c und Luigi Toscano beim „Schulhofgespräch“ über das Projekt „Gegen das Vergessen“ (Fo-to: Joc)

Der 12. Jahrgang vor dem Eingang der Gedenkstätte in KZ-Osthofen (Foto: Pet)

Bilder der Ausstellung „Reflexionen zur Gedenkstättenarbeit“, die vor einigen Jahren nach einem KZ-Besuch in Auschwitz im Rahmen des Deutsch-Polnischen-Schüleraustausches der IGSLO entstanden. (Foto: Kim)